Lose Gedanken

Als Homer seine Illias verfasste kannte die Welt den schönen Begriff „Druckkostenzuschussverlag“ noch nicht.

Die ältesten überlieferten Texte befassten sich mit Buchführung, also mit Rechnungen und Warenlisten.

Geschichten wurden schon an den Lagerfeuern in der Steinzeit erzählt, gesungen, getanzt und an die Höhlenwände gemalt. Wahrheit und Phantasie überlagerten sich.

Das erste modern gedruckte Buch war eine Bibel. Hatte aber das Ziel, sich von der Deutungshoheit der katholischen Kirche zu befreien.

Das Wort Dichter ist aus dem mittelhochdeutschen Wort ti[c]hten herzuleiten und hat die ursprüngliche Bedeutung „schaffen, erdenken, aussinnen, anordnen“. Dichter verfassen literarische Werke mit künstlerischem Anspruch.

Heute ist das Wort Dichter weniger gebräuchlich. Stattdessen wird Autor verwendet. Bezeichnet werden damit alle Menschen, die Werke in Schrift oder Bild verfassen. Damit wird der ehemals dem Wort Dichter innewohnende künstlerische Anspruch zurückgenommen. Aus den literarischen Werken, die ein Dichter verfasste, wird ein Werk, welches von einem Autor erstellt wurde. Es können auch Warenlisten sein.

Karl Marx leitete den Begriff des Überbaus her. Überbau bezeichnet die soziale Basis der Produktion. Im Gegensatz zur ökonomischen Basis umfasst es die Bereiche der Religion, der Politik und neben anderen auch die der Kunst. Somit ist auch die Dichterei eingeordnet. Sie ist ein Instrument des Staates, ein Werkzeug der Herrschenden. Das ist die Dichtkunst immer gewesen. Das wird sie immer sein. Wenn sie sich damit zufrieden gibt.